Bericht im Dorfener Anzeiger über die Feierlichkeiten zum 150-jähriges Jubiläum der FFW Schwindkirchen

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Tradition: „Das Weitergeben der Flamme“
Stand: 13.05.2024  Von: Michaele Heske

Dorfen - Die Feuerwehr Schwindkirchen feiert ihr 150-jähriges Jubiläum mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel.

Mit einem Festgottesdienst unter freiem Himmel feierte die Feuerwehr Schwindkirchen offiziell ihr 150-jähriges Bestehen. 60 Vereine aus nah und fern, darunter auch eine Delegation aus Kroatien, stellten sich nach dem Weißwurst-Frühstück vor dem Festzelt auf und zogen gemeinsam zum Freialtar am Sandberg.

„Was ihr da für ein Jubiläum auf die Beine gestellt hab – einfach unglaublich“, lobte Pfarrer Martin Ringhof die Schwindkirchener Floriansjünger. „Aber ihr habt die Feierlichkeiten direkt auf den Muttertag gelegt“, so die Kritik des Dekans. Sprach’s und sang sogleich mit sonorer Stimme den italienischen Schlager: „Mamma!“

Dass es bei dieser musikalischen Würdigung aller Mütter lang anhaltenden Applaus gab, war selbstredend – ebenso, wie es „Ehrensache“ sei, meinte Kommandant Michael Weinberger, dass sich die gut 70 Aktiven bei Brand- und Hochwasser für ihr Dorf sowie die Stadt Dorfen engagieren. „24 Stunden an 365 Tagen im Jahr sind wir für die Bürgerinnen und Bürger einsatzbereit.“

Bei den Einsätzen müssten die Feuerwehrleute eine „schwierige Arbeit leisten, die oft körperlich und mental belastet“, sagte Hans Jürgen Drobilitsch, Vorsitzender der freiwilligen Feuerwehr Schwindkirchen vorab im Gespräch mit der Heimatzeitung. Im Jahr müssten sie im Schnitt 30 Mal ausrücken. Mal lägen nach einem Unwetter Bäume auf der Fahrbahn, dann gelte es wieder, einen Brand zu löschen; meistens werde allerdings Wasser aus den Kellern gepumpt.

Hin und wieder müssten aber auch Wohnungen geöffnet oder Menschen reanimiert werden, erzählt Drobilitsch aus langjähriger Praxis. Im Team, manchmal auch mit Hilfe der Krisenintervention, könnten die traumatischen Erfahrungen dann verarbeitet werden. „Wir sind füreinander da“, lobte der Feuerwehrmann die große Kameradschaft unter den Einsatzkräften.

Vorsitzender Hans Jürgen Drobilitsch (am Mikrofon) lobte die Einsatzbereitschaft und den Zusammenhalt der Kameraden. Dekan Martin Ringhof zeigte sich begeistert von den Feierlichkeiten: „Einfach unglaublich.“

Beim Gottesdienst erinnerte der Vereinsvorsitzende dann an die Entstehungsgeschichte der Hilfstruppe: „Um den Menschen in einer Not, dem Wüten des ungezähmten Feuers, Hilfe leisten zu können, gründeten beherzte Männer im Jahr 1874 die Freiwillige Feuerwehr Schwindkirchen“, zitierte Drobilitsch aus der Chronik.

Hundert Jahre später, 1968, habe der heutige Ehrenkommandant Fritz Seidinger dann die Regie übernommen. Ob Dorffest, Maibaumaufstellen oder der Neubau des Feuerwehrhauses: „Mit ihm erlebte die Feuerwehr Schwindkirchen einen gesellschaftlichen Aufschwung“, würdigte Drobilitsch seine Verdienste.

Mittlerweile ist die Schwindkirchener Wehr für die Stadt Dorfen wichtiger denn je und zählt zu den größten Ortsfeuerwehren Dorfens. Denn nur von hier aus kann die zehnminütige Hilfsfrist im Gewerbegebiet südlich der Autobahn auch gewährleistet werden, was die Dorfener Feuerwehr wegen des vielen Verkehrs auf der B15 sowie der Schranke am Bahnübergang nicht leisten kann.

Deshalb hat der Stadtrat Dorfen Ende vergangene Jahres auch einem neuen Feuerwehrhaus sowie einem zusätzlichen Mannschaftstransporter für Schwindkirchen zugestimmt. „Schön wäre es, wenn sich das Ganze in absehbarer Zeit realisieren lässt, damit wir den Schwung aus unserem Fest mitnehmen können“, hofft Drobilitsch. Ihm sei bei dem Jubiläum besonders wichtig: „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“, betont der Vorsitzende.

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[Bildquellen: FFW-Schwindkirchen, Intelligenzblatt Dorfen, Alfred Mayerhofer]