Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land hat das Lagerhaus und Regiomarkt Schwindkirchen im November 2025 geschlossen
Kurze Zusammenfassung zur Schließung des Lagerhauses in Schwindkirchen
Die Entscheidung zur Schließung des traditionsreichen Lagerhauses in Schwindkirchen wirft eine Reihe berechtigter Fragen auf und stößt nicht nur auf wirtschaftlicher, sondern auch auf gesellschaftlicher und historischer Ebene auf Kritik. Trotz der offiziellen Begründung, die auf Effizienzsteigerung und Kostensenkung abzielt, bleibt unklar, ob die Maßnahme langfristig tatsächlich vorteilhaft ist – oder ob hier kurzfristige Gewinne über nachhaltiges Wirtschaften gestellt wurden.
Wirtschaftlich fragwürdiger Nutzen:
Zwar wurde die Schließung mit hohen Betriebskosten und einer angeblich ungünstigen logistischen Lage begründet, jedoch lässt sich nicht eindeutig belegen, dass diese Nachteile nicht durch gezielte Investitionen hätten kompensiert werden können. Moderne Lösungen für ein Lagerhaus lassen sich auch in bestehende Strukturen integrieren, ohne dass der gesamte Standort aufgegeben werden muss. Zudem fehlen öffentlich nachvollziehbare Berechnungen, wie groß der tatsächliche Kostenvorteil der Verlagerung ist – insbesondere im Verhältnis zu den entstehenden Folgekosten, etwa durch logistische Übergangsprozesse.
Verlust regionaler Identität und Arbeitsplätze:
Die Schließung bedeutet nicht nur das Ende eines Betriebsstandorts, sondern auch den Verlust von Arbeitsplätzen in einer strukturell ohnehin eher ländlich geprägten Region. Dies schwächt nicht nur die Kaufkraft und wirtschaftliche Stabilität vor Ort, sondern beschädigt auch das Vertrauen der Belegschaft und der Öffentlichkeit in die soziale Verantwortung des Unternehmens. Der Standort Schwindkirchen war nicht nur ein logistischer Knotenpunkt, sondern ein identitätsstiftender Teil der Region.
Historische Verantwortung:
Besonders kritisch wird die Missachtung der historischen Bedeutung des Lagerhauses bewertet. Seit seiner Gründung im Jahr 1899 ist der Standort ein fester Bestandteil der regionalen Wirtschaftsgeschichte. Über Generationen hinweg war das Lagerhaus ein Symbol für wirtschaftliche Kontinuität, regionale Verankerung und unternehmerische Verantwortung. Die Entscheidung zur Schließung ignoriert diese gewachsene Bindung vollständig und lässt die moralische Pflicht vermissen, ein solches Erbe nicht leichtfertig aufzugeben.
Fehlende Alternativen und mangelnder Dialog:
Aus Sicht vieler Betroffener hätte es alternative Lösungen gegeben – etwa eine Umstrukturierung, eine Teilmodernisierung oder eine gezielte Integration des Standorts in ein hybrides Logistiknetzwerk. Kritisch ist auch der Umgang mit der Kommunikation: Viele Mitarbeitende und regionale Akteure beklagen eine mangelhafte Einbindung in die Entscheidungsprozesse sowie eine wenig transparente Argumentation.
Fazit:
Die Schließung des Lagerhauses in Schwindkirchen ist keineswegs unumstritten. Neben wirtschaftlichen Zweifeln stehen vor allem moralische, soziale und historische Argumente im Raum, die eine differenziertere Betrachtung und größere Verantwortung des Unternehmens verlangt hätten. Die Maßnahme erscheint – auch angesichts der über 120-jährigen Geschichte des Standorts – voreilig und nicht ausreichend gerechtfertigt. Es bleibt die Frage offen, ob hier eine wertvolle Chance verspielt wurde, Tradition und Zukunft sinnvoll zu verbinden.
Fragen bleiben aber an die Geschäftsleitung der RWG (Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land) und der VR-Bank Erding zu der Schließung des Lagerhauses Schwindkirchen
I. Fragen zur wirtschaftlichen Begründung der Schließung
Wie genau gestaltet sich die Rentabilitätsberechnung für das Lagerhaus Schwindkirchen?
- Welche Zahlen belegen die behauptete Unwirtschaftlichkeit?
Inwiefern steht die Schließung im Widerspruch zu früheren Aussagen aus der Vertreterversammlung im April, wonach das Lagerhaus schwarze Zahlen schrieb?
Gab es in den vergangenen fünf Jahren Investitionen oder Modernisierungen in das Lagerhaus – wenn ja, in welcher Höhe und mit welchem Ergebnis?
Welche Rolle spielte das frühere Auslaufen des Getreidegeschäfts für die jetzige Entscheidung? Wurde diese Entwicklung intern rechtzeitig thematisiert?
Wurde eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durchgeführt, wie sich Investitionen (z. B. 100.000 €) auf die Rentabilität des Lagerhauses ausgewirkt hätten?
II. Fragen zur genossenschaftlichen Verantwortung
Wie wird der Genossenschaftsgedanke heute von der VR-Bank und der RWG interpretiert – insbesondere im Hinblick auf regionale Versorgung, Kundennähe und Mitgliedereinbindung?
Warum wurden die betroffenen Genossenschaftsmitglieder und Kunden nicht vorab über die Schließungspläne informiert oder einbezogen?
Welche Kommunikationsstrategie lag der Entscheidung zugrunde, die Schwindkirchner Genossenschaftsmitglieder erst über die Zeitung von der Schließung erfahren zu lassen?
Warum wurde trotz großer Proteste (450 Unterschriften, Demonstration mit 250 Personen) keinerlei Prüfung einer Alternativlösung vorgenommen?
III. Fragen zu strategischer Planung und Alternativen
Welche weiteren Standorte der RWG werden aktuell auf Rentabilität geprüft? Ist mit weiteren Schließungen zu rechnen (z. B. in St. Wolfgang)?
Welche längerfristige Strategie verfolgt die RWG mit ihren Lagerhäusern – steht eine Zentralisierung oder weitgehender Rückzug aus der Fläche bevor?
Wurde eine Zwischennutzung, Kooperation mit Dritten (z. B. Kommunen, Vereinen, Initiativen) oder eine anderweitige lokale Lösung geprüft?
Welche Szenarien wurden geprüft, um das Lagerhaus als regionales Versorgungszentrum weiter zu betreiben (z. B. Reduktion auf Basissortiment, Energie- oder Fördermittelnutzung)?
IV. Fragen zur sozialen Verantwortung und Zukunftssicherung
Wie wird die soziale Verantwortung gegenüber der älteren Bevölkerung in Schwindkirchen gesehen, die durch die Schließung an Einkaufsmöglichkeiten verliert?
Welche konkreten Maßnahmen werden getroffen, um die Nahversorgung und den Zugang zu regionalen Produkten im Raum Schwindkirchen aufrechtzuerhalten?
Wie werden die betroffenen Mitarbeiter bei der Umschichtung an neue Standorte begleitet (Fahrten, Arbeitszeitmodelle, familiäre Belastung)?
Gibt es ein Zukunftskonzept für die VR-Bank-Filiale vor Ort, oder steht auch diese perspektivisch zur Disposition?
V. Fragen zur Grundstücks- und Immobiliennutzung
Welche Pläne bestehen konkret für das Areal des Lagerhauses nach der Schließung?
Wie wird garantiert, dass das Grundstück nicht an Investoren verkauft wird, die keine regionale Nutzung vorsehen?
Könnte das Gelände langfristig für gemeinwohlorientierte Zwecke oder durch die Gemeinde erworben bzw. gepachtet werden ( Feuerwehr ) ?
VI. Transparenz und Einbindung
Wird die VR-Bank bzw. die RWG künftig die Kommunikation und Einbindung der Mitglieder und Kunden bei strukturellen Veränderungen verbessern?
Ist geplant, im Nachgang zur Entscheidung eine Informationsveranstaltung in Schwindkirchen durchzuführen?
Wie soll künftig mit Bürgerprotesten und Einwänden von Genossenschaftsmitgliedern umgegangen werden?
Welche Lehren zieht die Geschäftsleitung aus dem aktuellen Protest für zukünftige Standortentscheidungen?
Am Samstag, den 12.07.2025 um 10 Uhr am Dorfplatz in Schwindkirchen fand eine Demonstration statt für den Erhalt unseres Lagerhauses
Zeitungsbericht darüber im Dorfener Anzeiger am Dienstag, 15. Juli 2025
Dienstag, 15. Juli 2025, Dorfener Anzeiger / Dorfen & Östlicher Landkreis
Bürger kämpfen um ihr Lagerhaus
„Mit uns hat niemand gesprochen“ – 250 Kunden demonstrieren
Schwindkirchen – Rund 250 Demonstranten haben am Samstag am Dorfplatz in Schwindkirchen für den Erhalt des Lagerhauses und Regionalmarkts der Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land (RWG) protestiert. Das Unternehmen plant die Schließung des Standortes (wir berichteten).
Auch Dorfens Stadtrat Günther Drobilitsch kritisierte die Pläne der RWG und hinterfragte die Unternehmensstrategie: „Auf der Website heißt es, mit der Zusammenlegung dieses Standortes mit Buchbach würden die Weichen für die Zukunft gestellt und mehr Stärke und Effizienz erreicht.“
Die Demonstranten äußerten große Zweifel an diesen Argumenten und warfen der RWG eine mangelhafte Kommunikation mit der lokalen Bevölkerung vor. „Mit uns hat hier niemand gesprochen oder uns in die Entscheidung einbezogen“, erklärten Vertreter der Organisatoren. Ein Demonstrant fragte sich, wie bei solchen Entscheidungen Regionalität, Kundenorientierung und der genossenschaftliche Grundgedanke noch berücksichtigt würden.
Die Schließung könnte erhebliche Konsequenzen für die Genossenschaftsbanken haben, die Gesellschafter der RWG sind. Da nahezu alle Schwindkirchener Bürger Genossenschaftsanteile an der örtlichen Volksbank besitzen, erwägen viele Demonstranten bereits, ihre Anteile zeitnah zu verkaufen. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass zahlreiche Kunden ihre Konten und Versicherungsverträge infolge der Schließung zu anderen Anbietern verlagern könnten. „Die Schließung wird nicht spurlos an der RWG vorbeigehen“, so die Demonstranten.
„Der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft und im Handel sowie der zunehmende Fachkräftemangel erfordern eine klare strategische Fokussierung“, steht in der Pressemitteilung der RWG zu den Beweggründen. Angesichts dessen, dass der Standort Schwindkirchen bislang einen Gewinn erwirtschaftete, sei eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit für die Schließung nicht nachvollziehbar, so Rott.
Ein wichtiger Aspekt, den die RWG aus Sicht der Schwindkirchener nicht ausreichend berücksichtigt habe, sei die Kundenzusammensetzung. Lediglich etwa zehn Prozent der Kunden seien Landwirte, der Großteil sei Laufkundschaft aus der Gemeinde, die primär Produkte aus dem Regionalmarkt kauft. Diese Kunden würden nach Einschätzung der Demonstranten nicht nach Buchbach ausweichen, sondern stattdessen zukünftig ihren Bedarf bei Discountern und Supermärkten im nahegelegenen Dorfen decken. „Sind diese Kunden nicht wichtig bzw. sieht die RWG sich diesen Kunden gegenüber so als ‚verlässlicher Partner‘, wie auf der Website geschrieben steht?“, fragt sich Rott.
„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, betonen die Geschäftsführer Andreas Kielbassa und Michael Modlmeier in der Pressemitteilung.
Sozialer Treff in Gefahr
Neben der wirtschaftlichen Bedeutung wird das Lagerhaus von den Bürgern zudem als sozialer Treffpunkt geschätzt. „Hier wird eingekauft, hier werden Themen aus dem Ort ausgetauscht, hier trifft man sich“, erklärte ein älterer Demonstrant. Das Bündnis kündigte an, sich weiter für den Erhalt ihres Lagerhauses einzusetzen. 16 Vereine und Gruppierungen unterstützen mit ihren Unterschriften. „Was die Bedeutung des Lagerhauses für unseren Ort und darüber hinaus verdeutlicht“, sagt Rott.
THOMAS ESSER
ALEXANDRA ANDERKA
Leserbrief zu diesem Thema
Mittwoch, 16. Juli 2025, Dorfener Anzeiger / Dorfen & Östlicher Landkreis
LESERBRIEF
Lagerhaus ist Nahversorger und Begegnungsstätte
Thomas Esser: Bürger kämpfen um ihr Lagerhaus, 15. Juli
Die RWG-Geschäftsführung bezeichnet die geplante Schließung des Lagerhauses in Schwindkirchen als „notwendige Weichenstellung für die Zukunft“. Doch wenn man sich die Fakten genauer ansieht, bleibt von dieser Begründung nicht viel übrig – außer Enttäuschung und Unverständnis bei der Bevölkerung. Zukunftssicherung sieht anders aus. Die RWG-Entscheidung ist nicht nachvollziehbar.
Zunächst: Der Standort Schwindkirchen erwirtschaftet laut RWG „stabile Roherträge“. Dass dabei Investitionen anstehen – etwa bei Brandschutz oder Energieeffizienz – ist in der heutigen Zeit kein Ausnahmefall, sondern unternehmerischer Alltag. Wer daraus eine angebliche Unwirtschaftlichkeit konstruiert, betreibt eine einseitige und kurzsichtige Rechnung – vor allem, wenn dabei keinerlei Mitsprache der betroffenen Bürger erfolgt ist. Besonders befremdlich ist der Verweis auf den Fachkräftemangel. In Schwindkirchen gibt es ein eingespieltes Team, das seit Jahren zuverlässig arbeitet. Personalprobleme sind hier – anders als vielleicht an anderen Standorten – kein Thema. . Statt bestehende, funktionierende Strukturen zu nutzen und zu stärken, wird hier mutwillig zerschlagen, was seit Jahrzehnten gewachsen ist.
Dass der Regionalmarkt „nur“ sieben Prozent des Umsatzes ausmacht, wird als Argument für die Schließung genannt. Doch dieser Markt ist mehr als eine Zahl – er ist Nahversorger, Begegnungsstätte und sichtbares Zeichen gelebter Regionalität. Wer sich auf seiner Website als „verlässlicher Partner vor Ort“ präsentiert, sollte diesen Worten auch Taten folgen lassen. Die RWG mag in Schwindkirchen einen kleinen Standort sehen – die Bürger aber sehen hier ein Stück Identität. Und die vielen Genossenschaftsmitglieder stellen sich zu Recht die Frage, ob sie ein Unternehmen weiter unterstützen wollen, das ohne Dialog und ohne Not einen lebendigen Ort der Gemeinschaft aufgibt.
Diese Entscheidung ist ein Signal des Rückzugs – aus der Verantwortung und aus der Region.
Leserbrief zu diesem Thema
Montag, 21. Juli 2025, Erdinger Anzeiger / Dorfen & Östlicher Landkreis
LESERFORUM
Von der Raiffeisen im Stich gelassen
Thomas Esser: Bürger kämpfen um ihr Lagerhaus, 15. Juli
In Schwindkirchen bietet das Raiffeisen Lagerhaus weit mehr als Baustoffe und Düngemittel. Wenn man sagt: „Ich fahr zur Raiffeisen“ könnte das bedeuten, man braucht Geld von der Bank, Lebensmittel vom Regiomarkt, Werkzeug für den Garten oder die Werkstatt, Material oder Farbe zum Renovieren, Futter für Kleintiere, oder eben Baustoffe oder Düngemittel. Gleichzeitig ist „d´Raiffeisen“ aber auch ein Dorf-Treffpunkt. Raiffeisen ist da, wo die Flyer ausliegen, die Bäuerinnen Brot und Schuxn verkaufen, wo es Mehl, Getränke und Müsli gibt, wo sich Kinder mal Süßigkeiten kaufen, wo die Neuigkeiten ausgetauscht werden.
Deshalb trifft es uns Schwindkirchner und alle Kundinnen und Kunden im Umkreis ins Mark, dass das Raiffeisen Lagerhaus schließen will. Man fühlt sich im Stich gelassen von der Raiffeisen Genossenschaft.
Die von der RWG vorgebrachte Argumentation ist zudem nicht nachvollziehbar: Zum einen heißt es „Rohertrag wurde erwirtschaftet“. Gleichzeitig ist von baulichen Mängeln die Rede. Das würde bedeuten, dass der Standort schon lange nicht mehr nachhaltig betrieben, sondern der in Schwindkirchen erwirtschaftete Gewinn für andere Standorte verwendet wurde. Wäre es nachhaltig, ein gut laufendes Haus nicht aktuell zu halten, Gewinne herauszuziehen, um andere, vielleicht schwächere Standorte zu vergrößern?
Sollte die RWG nicht vielmehr die in Schwindkirchen erwirtschafteten Gewinne wieder hier investieren, um in der Region zukunftsfest zu bleiben, Arbeitskräfte zu erhalten und die Kunden wie gewohnt bedienen zu können?
Es ist höchste Zeit, dass die Raiffeisen Waren GmbH ihre Entscheidung nochmal gründlich überdenkt! Dass sie überdenkt, woher der Name Raiffeisen eigentlich kommt und überdenkt, was eine Schließung für die Kundinnen und Kunden und letztendlich für das Ansehen dieses Namens in der Region bedeuten würde.
Ein Stück Schwindkirchen droht zu sterben!
Das wollen wir nicht hinnehmen!
Von der Schließung des Lagerhauses Schwindkirchen wäre eine große Zahl an treuen Kundinnen und Kunden aus der Region betroffen. Unser Lagerhaus Schwindkirchen mit seinem Bau-, Agrar -, und Regiomarkt ist für die Region ein wichtiges regionales Versorgungszentrum, das nach dem Genossenschaftsgedanken Friedrich Willhelm Raiffeisens, „was dem einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“, von unseren Vorfahren mit Hand.- und Spanndiensten errichtet wurde. Unser Lagerhaus, das immer Gewinn abgeworfen hat, soll jetzt wegen einer fragwürdigen Geschäftsstrategie weichen. Hier ist nicht mehr die kundennahe Versorgung im Vordergrund, sondern ein alles verdrängendes Geschäftsgebahren, das die Konzentration auf wenige große Häuser zum Ziel hat.
Liebe Kundinnen und Kunden des Lagerhauses Schwindkirchen,
wir laden deshalb am Samstag den 12.07.2025 um 10 Uhr am Dorfplatz in Schwindkirchen zu einer Demonstration für den Erhalt unseres Lagerhauses ein.
Bitte kommt alle mit Kind und Kegel, Oma Opa, Onkel Tante! Jede und jeder ist wichtig. Egal wie oft, was und mit welchem Betrag man dort einkauft. Stellt euch vor, dafür in Zukunft 5 bis 10 Kilometer weiter fahren zu müssen!
Wir müssen gemeinsam zeigen, dass uns das Schwindkirchener Raiffeisen Lagerhaus wichtig ist!
Hier ist eine Liste überzeugender Argumente, warum ein lokales Lagerhaus in Schwindkirchen erhalten bleiben sollte – insbesondere,
weil es ein gutes Angebot an landwirtschaftlichen Produkten, Baustoffen, Haushaltswaren und Werkzeugen bietet:
- Wirtschaftliche Argumente
1. Sicherung lokaler Arbeitsplätze
Das Lagerhaus schafft und erhält Jobs vor Ort – im Verkauf, Lagerwesen und Transport.
2. Stärkung der regionalen Wirtschaft
Gewinne bleiben in der Region und fließen nicht an große, anonyme Handelsketten oder Online-Konzerne ab.
3. Attraktivität für Landwirtschaft und Gewerbe
Ein gut ausgestattetes Lagerhaus erleichtert den Alltag für landwirtschaftliche Betriebe, Handwerker und Bauunternehmen in der Region.
- Versorgungsargumente
4. Kurze Wege und sofortige Verfügbarkeit
Kunden sparen Zeit und Transportkosten – besonders wichtig bei der Beschaffung von (Bau-)Material, Werkzeug, Lebensmittel, Haushaltswaren etc.
5. Saisonale und regionale Bedarfsorientierung
Das Lagerhaus kennt die regionalen Gegebenheiten und passt das Sortiment auf lokale Bedürfnisse und Jahreszeiten an.
6. Versorgungssicherheit für die Landwirtschaft
Landwirte sind auf eine verlässliche Versorgung mit Saatgut, Düngemitteln und Futtermitteln angewiesen – oft kurzfristig.
Eine ortsnahe Versorgung ist speziell für Landwirte wichtig, die mit Traktoren mit kurzen Wegen erreichbar sein muss
- Soziale und strukturelle Argumente
7. Beitrag zur Nahversorgung und Lebensqualität
Besonders für ältere Menschen oder Haushalte ohne Auto bietet ein örtliches Lagerhaus wichtige Produkte direkt vor Ort.
8. Treffpunkt und Informationsquelle
Lagerhäuser fungieren oft als sozialer Ort, an dem Menschen zusammenkommen, Informationen austauschen und Beratung erhalten.
9. Stärkung des ländlichen Raumes
Der Erhalt solcher Infrastrukturen wirkt der Landflucht entgegen und stärkt das Leben auf dem Land.
- Ökologische Argumente
10. Reduktion des CO₂-Ausstoßes
Kürzere Transportwege bedeuten weniger Emissionen im Vergleich zu Lieferungen aus zentralen Lagern oder Online-Bestellungen.
11. Vermeidung unnötiger Verpackungen
Beim lokalen Einkauf fällt oft weniger Verpackungsmüll an als bei Versandhandel.
Mitteilung der RWG im Internet in Bezug auf Schließung des Standortes Schwindkirchen
Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land stellt Weichen für Zukunft: Zusammenlegung von Standorten für mehr Stärke und Effizienz
Taufkirchen/Vils – Die Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land (RWG) gestaltet ihre Unternehmensstrategie zukunftsorientiert und setzt im Rahmen einer umfassenden Modernisierungsinitiative auf die Zusammenführung und Stärkung ihrer Standorte. Im Zuge dieser Neuausrichtung werden die betrieblichen Aktivitäten der Standorte Neuching und Schwindkirchen zum 30. November 2025 an die leistungsstarken RWG-Betriebe in Moosinning und Buchbach überführt.
Ziel dieser Maßnahme ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der RWG langfristig zu sichern und den Kunden auch künftig ein attraktives und umfassendes Leistungsangebot zu bieten. Der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft und im Handel sowie der zunehmende Fachkräftemangel erfordern eine klare strategische Fokussierung.
„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, betonen die Geschäftsführer Andreas Kielbassa und Michael Modlmeier. „Durch die Bündelung unserer Kräfte können wir jedoch gezielt in moderne, zukunftssichere Standorte investieren und unseren Kunden weiterhin als verlässlicher Partner zur Seite stehen.“
Die Standorte Moosinning und Buchbach werden im Zuge der Zusammenlegung zu regionalen Kompetenzzentren weiterentwickelt. Am Standort Moosinning wurden zukunftsweisende Erweiterungsmaßnahmen beschlossen. Unsere Kunden dürfen sich auf ein erweitertes Produkt- und Dienstleistungsportfolio sowie auf noch effizientere Abläufe freuen. Gleichzeitig wird die Expertise der RWG-Teams dort gebündelt, um dem Fachkräftemangel mit gezielter Effizienz zu begegnen.
Ein reibungsloser Übergang hat für die RWG höchste Priorität. Kunden aus Neuching und Schwindkirchen werden persönlich betreut und bei der Umstellung auf die erweiterten Nachbarstandorte unterstützt.
Alle Mitarbeitenden der zusammengelegten Standorte werden an den bekannten RWG-Betriebsstätten weiterbeschäftigt – ihr wertvolles Know-how bleibt somit erhalten. Einige Kolleginnen und Kollegen verabschieden sich altersbedingt in den Ruhestand.
Mit dieser strategischen Ausrichtung stellt sich die RWG Erdinger Land zukunftsfest auf – mit dem klaren Ziel, den Kundinnen und Kunden auch weiterhin mit innovativen Lösungen und gewohntem Engagement zur Seite zu stehen.